Über die Kundgebungsunterwanderer

Was tun mit Informationen, die man aus so genannten geheimen Gruppen zugespielt bekommt? Ignorieren, weil ja nicht öffentlich zugänglich? Veröffentlichen, weil im Interesse der Allgemeinheit? Schwierige Fragen, die nur im Einzelfall beantwortbar sind.

Von öffentlichem Interesse könnte beispielsweise sein, wenn friedliche Demonstrationen von möglicherweise gewaltbereiten Personen bedroht werden. So zwitscherte die Polizei Wien am Tag der Anti-WKR-Ball-Demo

"der rechten Szene zuordenbar"

„der rechten Szene zuordenbar“

Von öffentlichem Interesse könnte auch jener Vorfall sein, der am selben Tag von Heimat ohne Hasse aufgedeckt wurde: Mitglieder einer rechten Spaßbewegung wollten auf einer Veranstaltungsseite der Kabarettisten Gebrüder Moped die Linken zu gewaltbereiten Aussagen provozieren, haben sich damit aber nur selbst blamiert. Wir erwarten mit Spannung den angekündigten Artikel.

Auch derstandard berichtete von einer „mutmaßlichen Neonazi-Attacke“, und im Forum wird dort über die Idis „diskutiert“.

Von öffentlichem Interesse könnte auch sein, wenn sich Personen in einer geheimen Facebook-Gruppe verabreden, und anlässlich einer Demonstration und Gegendemonstration einen Rachetag ankündigen. Unser Artikel darüber scheint einige Unruhe ausgelöst zu haben.

mit Fäusten gegen gehirnamputierte Zecken

mit Fäusten gegen gehirnamputierte Zecken

alles "linke Zecken"

alles „linke Zecken“

"Steine dazu und ab ins Wasser"

„Steine dazu und ab ins Wasser“

Neben dieser versuchten Hexenjagd sei auch noch die versuchte Irreführung erwähnt

(7)_Didi_Kaiser_-_Ich_werde_morgen_so_gegen_12_Uhr_in_Wien_HBF..._-_2015-02-02_13.28.00.editAber wer sind diese Leute nur? Nicht dass es uns persönlich interessieren würde, aber die Gefällt-mir-Seite sieht aus wie das Telefonbuch freiheitlicher Orts- und Bezirksgruppen, RFJ, Pegida, was das Herz begehrt.

Im Ernst jetzt: In die Nähe solcher Leute gebracht zu werden, das hat sich keine Partei verdient!

"Scheiß-Zecken" zählen nicht zu "unserer kultur"

„Scheiß-Zecken“ zählen nicht zu „unserer kultur“

Genau, man soll die anderen immer für dümmer halten. 😉

„Kundgebung zum Erhalt unserer Kultur“ waren übrigens die Worte einer freiheitlichen Nachwuchshoffnung, als man rund um ein Kreuz auch gleich einen Kreuzzug veranstaltete, wie man so sagt, und wir fragen uns, ob ihm klar ist, wer ihm da seine Worte nachspricht

(13)_Markus_Ripfl_-_Meine_heutige_Rede_bei_der_Kundgebung_zum_Erhalt..._-_2015-02-02_13.41.55.cropBei dem Jürgen P. aus dem vorigen Screenshot handelt es sich übrigens um einen jüngst in Ungnade gefallenen F-Politiker, der vom Experten für Höhlenmenschologie aber zum Glück nicht „Zecke“ genannt wird

„Laus im Pelz“. Anführungszeichen, also „überspitzt formuliert“

Doch auch die Gesprächspartnerin des Didi K. – ja die, die um die Ankunft von Leuten aus Bratislava wusste – kann freiheitlichen Politikern einiges abgewinnen

Sie weiß, wer er ist. Aber weiß er, wer sie ist? (Foto per PN erhalten)

Sie weiß, wer er ist. Aber weiß er, wer sie ist? (Foto per PN erhalten)

Abschließend: Wir behaupten nicht, dass die FPÖ oder ihre Funktionäre von solchen Gewaltakten wissen, oder sie gutheißen. Aber es ist belegt, dass diese Personen mit der FPÖ und ihren Politikern eher kein Problem haben 😉

Und deshalb sollte sich die FPÖ, so wie die Grünen es erfolgreich geschafft haben, gewalttätigtem Auftreten während einer Demonstration allgemein und bedingungslos eine Absage zu erteilen, nun ebenso unmissverständlich dazu äußern, dass sie etwaige Gewaltaktionen und Krawalle ihrer „Anhänger“ nicht gutheißt.

Dringend!

Nachtrag: vice berichtet unter dem Titel Pegida Wien, Nagels Reichsadler und die rechten Gewaltfantasien

Dieser Beitrag wurde unter Demonstration, Facebook, FPÖ, WKR veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Eigenen Gedanken verfassen